Denknetz-Jahrbuch 2015: Zerstörung und Transformation des Gemeinwesens

Broschur

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216 Seiten

CHF 20.00, EUR 20.00

ISBN: 978-3-85990-272-5

Die nunmehr mehrere Jahrzehnte währende neoliberale Hegemonie hat deutliche Spuren in der Verfasstheit des Gemeinwesens, der res publica, hinterlassen. Ideologisch hat sich Thatchers Losung, wonach es keine Gesellschaften, sondern nur (noch) Individuen gebe, als Leitbild eines Individualismus‘ egoistischer Subjekte verankert. Dies ging Hand in Hand mit einer höchst realen Erosion des Gemeinwesens: der Privatisierung öffentlicher Dienste, Deregulierungen und dem Abbau sozialer Sicherungssysteme.

Doch nicht erst mit der Finanzkrise 2008 dämmerte es auch jenseits der Linken immer mehr Menschen, dass diese neoliberale Zersetzung des Öffentlichen nicht nur soziale Verwerfungen nach sich zieht, sondern auch die Funktionsfähigkeit der modernen Gesellschaften und damit letztlich auch der Kapitalverwertung selbst in Frage stellt.

Wie präsentiert sich diese Gemengelage heute? Deregulierung, Privatisierung, Kommodifizierung und Liberalisierung ohne Grenzen? Hat der Neoliberalismus die Tendenz, die res publicae in einem Mass zu zersetzen, mit dem selbst die Macht des Kapitals untergraben wird? Führt die Not des Kapitals, sich Verwertungsmöglichkeiten zu sichern, in diese Richtung? Sind Failed States als Ergebnis der neoliberalen Epoche zu deuten? Endet der Neoliberalismus im Totalanarchismus – oder in einem Umschlag zu autoritärem Etatismus bzw. offener Diktatur?

Mit Beiträgen unter anderem von Sarah Schilliger, Bernhard Walpen, Beat Ringger, Chantal Mouffe, Roland Herzog, John Kannankulam, Birgit Sauer, Stefanie Wöhl, Balthasar Glättli, Urs Marti, Mario Candeias, Raul Zelik, David Salomon, Robert Fluder.