Die ägyptische Tochter

Buch E-Book

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Gebunden, Fadenheftung, Lesebändchen

256 Seiten

CHF 24.00, EUR 24.00

ISBN: 978-3-85990-177-3

E-Book

ISBN mobi: 978-3-85990-201-5

ISBN epub: 978-3-85990-191-9


7 Rezensionen

Doppelte Freude für Stadtplaner Robert Bannwart: Das Parlament bewilligt sein Projekt Metropolis Media Center, das ein Leuchtturm der Filmstadt Zürich werden soll. Und seine Tochter Nora heiratet ihren Freund, den Arzt Sami. Doppelt auch diese Feier – auf die Trauung in der Schweiz folgt das orientalische Fest in Ägypten, wo Sami geboren ist. Als Bannwart aus Kairo zurückkommt, hat sich gegen Metropolis Opposition von links und rechts formiert. Unterschriften für eine Volksabstimmung werden gesammelt, und immer aggressiver richtet sich die Propaganda gegen den deutschen Investor und seinen ›Protz-Klotz‹.

Doch Bannwart ist kein Mann, der vor Widerständen kapituliert. Als Direktor des Amtes für Städtebau ist er Auseinandersetzungen ebenso gewohnt wie Erfolge. Mit einer Debatte am Lokalfernsehen gelingt es ihm, Metropolis populär zu machen. Etwas ratlos ist Bannwart dagegen in einem familiären Konflikt: Am Weihnachtsessen erwähnt Nora beiläufig, dass sie Muslimin sei. Die Grossmutter reagiert entsetzt, es kommt zum Streit, und Nora beschliesst, drei Monate lang das islamische Kopftuch zu tragen. Aus Trotz und nicht aus Glaubensgründen. Sie will der Grossmutter und der Welt vor Augen führen, dass Musliminnen auch moderne, westliche Frauen wie sie sein können. Ihrem Mann Sami ist das sehr peinlich; er ist nicht religiös und fürchtet, Noras Demonstration könnte seine Einbürgerung gefährden. Als Nora plötzlich in Untersuchungshaft sitzt, dauert es nicht lange, bis die Medien wissen, wer der Vater der inhaftierten Muslimin ist. Auf einmal muss Robert Bannwart seine Familie und sein Amt vor zudringlichen Journalisten schützen. Im Strudel der Ereignisse verliert er die Übersicht und für einen Moment auch die Kontrolle über sich selbst.

"Der zweite Roman des ehemaligen Journalisten Daniel Suter ist ein gut geschriebenes und spannendes Stück direkt aus der Schweizer Wirklichkeit."
WOB / 24 Minuten

Rezensionen

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Witz und Wut

Marlies Strech / St. Galler Tagblatt / 8.12.2012

Die Tochter zieht aus Trotz das islamische Kopftuch an und gerät in eine Messerstecherei. Der Sohn ist Kleindealer. Der Vater, Direktor des Amtes für Städtebau, kämpft mit wechselndem Erfolg für ein Grossprojekt, das Metropolis Media Center. Undurchsichtig, wankelmütig die Chefin. Grell die Boulevardpresse. Der Roman "Die ägyptische Tochter" ist eine tragikomische, zügig erzählte Geschichte mit bösem Ende. Der Schriftsteller Daniel Suter (geb. 1949), Jurist und früherer "Tages-Anzeiger"-Journalist, schreibt mit Witz und Wut über (erfundene) Zürcher Lokalpolitik, Familienknatsch, einen Lebensabschnitt in Kairo - und besticht durch seine verblüffenden Detailkenntnisse in allen Bereichen. Spannend.
Marlies Strech