Isaac Deutscher

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Isaac Deutscher

Isaac Deutscher, 1907-1967, war ein trotzkistischer Schriftsteller, Journalist und Historiker des Kommunismus. 1926 schloss er sich der Kommunistischen Partei Polens an, die unter der Militärdiktatur in den Untergrund gedrängt worden war. Er gab eine jiddisch-sozialistische Zeitung heraus und schrieb für die kommunistische Presse. 1932 wurde er aus der Partei ausgeschlossen, weil er aus deren Sicht "die Gefahr des Nazismus" übertrieb und "Panik in den Reihen der Kommunisten" verbreitete.

1936 schrieb er eine Broschüre über den ersten Moskauer Prozess, in der er Methoden und Inhalt des Schauprozesses aufdeckte. 1939 konnte er Polen verlassen und ging als Korrespondent einer polnischen Zeitung nach London. Deutscher begann dort, politische Kommentare zu schreiben, in denen er die Aussenpolitik Stalins und dessen Kriegsziele aus einer sozialistischen Position kritisierte. Ab 1942 arbeitete er als Journalist bei den führenden englischen Wochenzeitungen The Observer und The Economist.

Mit Beginn des Kalten Krieges (1946) begann er mit grösseren historischen Forschungsarbeiten. 1949 veröffentlichte er seine Stalin-Biographie, die in 12 Sprachen übersetzt wurde. 1954 bis 1963 erschien sein Hauptwerk, die dreibändige Biografie Trotzkis. Mitte der 1960er Jahre engagierte sich Deutscher aufseiten der Neuen Linken gegen den Vietnamkrieg und beteiligte sich an der Arbeit des Russell-Tribunals. Er war Gastprofessor an mehreren US-amerikanischen Universitäten sowie nach dem Beginn des Vietnamkriegs einer der prominenten Vertreter der Teach-in-Bewegung.

Seit 1969 wird in Erinnerung an Isaac Deutscher einmal jährlich der Deutscher Memorial-Prize für herausragende marxistisch orientierte Publikationen verliehen.

(Quelle: Wikipedia)