Sergio Ramírez Mercado

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Sergio Ramírez Mercado

Sergio Ramírez Mercado ist einer der wichtigsten zeitgenössischen Erzähler Lateinamerikas. Geboren 1942 in Masatepe, der Kaffeezone Nicaraguas, war er während der Somoza-Diktatur Mitglied der "Gruppe der Zwölf", einer politisch-diplomatischen Gruppierung von nicaraguanischen Persönlichkeiten, die die sandinistische Befreiungsfront FSLN unterstützte. Nach dem Sturz des Regimes 1979 war er Mitglied der fünfköpfigen Regierung Nicaraguas und von 1984 bis 1990 Vizepräsident seines Landes. Nachdem Daniel Ortega die FSLN zu seinem politischen Machtinstrument umgeformt hatte, trat Ramírez mit anderen Persönlichkeiten wie Ernesto Cardenal und Gioconda Belli aus der Partei aus und gründete die "Bewegung der sandinistischen Erneuerung". Inzwischen hat er sich ganz aus der Tagespolitik zurückgezogen und widmet sich seinem schriftstellerischen Schaffen, das auch politische Kolumnen umfasst.

Im Jahre 2017 wurde ihm der "Premio Cervantes" verliehen, der als spanischer Nobelpreis gilt. Nach der Veröffentlichung seines regimekritischen Romans "Tongolele no sabía bailar" (Tongolele konnte nicht tanzen) hat das Ortega-Regime Haftbefehl gegen Ramírez erlassen, dem er sich nur durch die Flucht ins politische Exil entziehen konnte.